Das Ensemble Sinfonia NRW
Das Ensemble Sinfonia NRW wurde 2008 gegründet. Die Künstlerinnen und Künstler gehen einen eigenständigen Weg innerhalb der Neue-Musik- und Musiktheater-Landschaft, der durch stilistische Vielfalt gekennzeichnet ist. 'Klassische Avantgarde' steht neben Reflexionen traditioneller Musik und Kammeropernproduktionen mit hochaktuellen Themen. Eine gewisse Brechung - sei es in Form der Neubelebung des Genres Operette oder durch die produktive Hinterfragung des Phänomens Virtuosität durch Konzentration auf die Violine als Soloinstrument ausgerechnet im Liszt-Jahr - ist für die Repertoirebildung typisch. Das Ensemble trat bei Festivals wie der Bergischen Biennale, Scene:Ungarn (Werke von Györgi Kurtág u.a.), der Kulturhauptstadt Ruhr sowie der Reihe Komponistinnen in NRW auf. 2016 entstand eine WDR-Produktion mit Werken von Violeta Dinescu, Valentina Tebiakina, Michael Schultheis und Johannes Marks. Das Projekt Stationen, bei dem 2017 unter der Leitung der Dirigentin Susanne Blumenthal drei Neue-Musik-Ensembles vereinigt wurden, beinhaltete eine Tornee in fünf Städten NRWs mit dem Programm ConFusion.
Seit 2018 experimentiert das Ensemble Sinfonia NRW mit hybriden Formen. Seit 2021 hat es drei größere, durch politisch und gesellschaftlich aktuelle Stoffe geprägte Musiktheaterproduktionen mit bis zu 30 Mitwirkenden gegeben. Spiel- und Produktionsstätten waren die Alte Feuerwache Köln, das Theater im Depot Dortmund und der Hentrich-Saal der Tonhalle Düsseldorf.
Bei der Probenarbeit des Ensembles werden tradierte Strukturen der Entscheidungsfindung und der musikalischen Interpretation hinterfragt. Gegenseitiges Coaching tritt an die Stelle einseitiger Machtausübung. Respekt für das künstlerische Individuum, das im Verbund mit anderen ein lebendiges musikalisch-szenisches Ganzes gestaltet - so lautet das Ideal.